Top 8 Nachwuchs 2025: Noe Keusch überragend in Martigny

Wie üblich fand auch dieses Jahr fand am zweiten Wochenende im Februar das Ranglistenfinale der besten Nachwuchsspieler der Schweiz (Top 8) statt. Allerdings stand diese 2025 unter ungewohnten Vorzeichen, musste das Turnier kurzfristig Martigny umverlegt werden. Dies hatte nicht nur zur Folge, dass die Zählgeräte von den Spielern bedient werden mussten, sondern auch, dass die Veranstaltung auf zwei Tage verteilt werden musste (U11, U13 und U15 am Samstag; U17 und U19 am Sonntag). Dennoch nahmen fünf junge Stadtzürcher die sehr lange Reise ins Wallis auf sich.



Samstag

Am ersten Tag standen bei den U13 Knaben gleich drei YSZ’ler im Einsatz: Balthazar Porritt, Daniel Pigrum und Arthur Masurel, während STTL-Neuzugang Ilvi Ulrich (Stammverein Rapperswil-Jona) bei den U15 Mädchen an den Start ging. Als Coaches stand an diesem Tag neben Emre Imamoglu und Alec Tarashev auch U19-Junior Noe Keusch in der Halle, der es sich nicht nehmen liess einen Tag früher anzureisen um seine jüngeren Vereinskameraden am zweitgrössten Nachwuchs-Anlass der Saison bestmöglich zu unterstützen.

Leider starteten die Jungs sehr suboptimal. Arthur musste direkt gegen Silas Stalder (Schenkon) ran, dem er ohne Chance zum Sieg gratulieren musste. Daniel lief es nur bedingt besser. Der Österreicher war in den ersten eineinhalb Sätzen klar am Drücker, bevor Severin Fischer (Gelterkinden) sich ausgezeichnet auf das Spiel des YSZ’lers einstellte und mit 3-1 triumphierte. Balthazar traf gleich zu Beginn auf Angstgegner Lawrence Sena (Rapid Luzern). Beflügelt vom Sieg im U13-Endspiel am Andro Cup, startete der 3. Liga-Spieler furios und knallte dem Innerschweizer einen Ball nach dem anderen um die Ohren. Beim Stand von 10-3 ging die Konzentration des Stadtzürchers aber abhanden und so kam Sena Stück für Stück zurück ins Spiel. Zwar brachte Balthazar den ersten Satz noch in trockene Tücher, musste am Ende jedoch seinem taktisch und mental sehr solidem Gegner zum Sieg gratulieren.
In den nächsten beiden Runden traf Daniel dann auf die beiden Topfavoriten, denen er nichts anhaben konnte. Für die Top 8-Debütanten Balthazar und Arthur kam es im zweiten Spiel zum ersten vereins- und mannschaftsinternen Duell. Nach ausgeglichenem Beginn nahm Balthazar aber das Szepter in die Hand und setzte sich klar mit 3-0 durch. Nachdem er dieses Verfahren auch im dritten Match wiederholte (Arthur unterlag Fischer mit 0-3), ging es dann in die Mittagspause.

Das erste Spiel nach der anderthalbstündigen Unterbrechung war das nächste YSZ-Duell: Balthazar-Daniel. In einem sehr unterhaltsamen Spiel erwies sich Balthazar aber als nervenstärker, während Daniel in den entscheidenden Momenten zweimal wegrutschte und auf seine Hüfte fiel. Dies machte sich auch in der fünften Runde gegen Arthur bemerkbar. Nach einer 2:0-Führung für Daniel wusste Arthur zunehmend mit schlauen Platzierungen das Blatt zu wenden und vollbrachte nach drei abgewehrten Matchbällen in Satz vier ein mirakulöses Comeback.
Auf dem Nebentisch sollte auch Balthazar mit einer mangelnden Konsequenz hadern. Der 3. Liga-Spieler führte gegen Stalder im Startsatz mit 6-1, verlor aber zehn der nächsten elf Ballwechsel. Und nachdem der zweite Durchgang trotz Satzbällen verloren ging, gab es kein Zurück mehr, sowohl in diesem Spiel, als auch im Medaillenrennen.

Denn in der vorletzten Runde reichte es Balthazar gegen den übermächtigen Arthur Loustalot (T-Card) nur zum Gewinn des zweiten Satzes, wodurch Sena dank seines 3:0-Sieges über Daniel die Bronzemedaille sicherte. Der undankbare vierte Schlussrang, den er sich dank seinem Sieg gegen Fischer sicherte, war für den phänomenal ins Jahr 2025 gestarteten Balthazar ein eher schwacher Trost.
Während Arthur’s erste Top 8 mit zwei sehr knappen Niederlagen endete (darunter ein epischer Fünfsätzer gegen Sena), feierte Daniel zum Abschluss eines eher misslungenen Wochenendes ein sehenswertes 3:0 gegen Basile Meier (UGS-Chênois), was ihn nicht nur dank des besten Satzverhältnisses im direkten Vergleich auf den sechsten Platz hob, sondern auch Arthur, der dem Genfer zuvor mit 1-3 unterlegen war, den siebten Rang bescherte.


Für Ilvi war die Ausgangslage dagegen bereits vor dem Turnier ziemlich klar gewesen. Zusammen mit ihrer langjährigen Doppelpartnerin Akhyata Patra (Neuhausen) dominierte sie einmal mehr die Konkurrenz und bezwang der Reihe nach Melina Schuhmayer (Uster), Kristina Zula (Bremgarten), Nina Berdoz (ZZ-Lancy), Mia Schärer (Horgen), Lena Gretener (Rapid Luzern) und Leonie Davis (St. Gallen) allesamt ohne Satzverlust. Somit gab es, wie erwartet, im siebten Spiel das “Finale” gegen Patra. Die Neuhauserin, die die Aufeinandertreffen an der Top 16 und in der STTL für sich entschieden hatte, startete besser, ging mit 11-9 in Führung und kam im zweiten Durchgang zu vielen Chancen nachzudoppeln. Als Ilvi aber mit 15-13 den Ausgleich herstellte, kippte das Momentum aber förmlich auf die Seite der Zürcherin. So gewann sie die Sätze drei und vier relativ komfortabel und feierte dadurch ihren ersten Top 8-Sieg gegen den “älteren Jahrgang”!


Sonntag

Am zweiten Turniertag, wo die U17- und U19-Kategorien an der Reihe waren, stiessen Gian Stifter, Adèle Burgat (Stammverein Affoltern A/A) und der diese Saison zu Rio-Star Muttenz gewechselte Severin Scherer zum bereits in Martigny weilenden Noe hinzu, während Alec erneut auf der Trainerbank seinen Platz nahm.

Bei den U17 Mädchen musste sich NLB-Spielerin Adèle im zweiten Einzel der tiefer klassierten Emma Leonhardt (Châtelaine) mit 10-12 im Entscheidungssatz beugen, steckte diesen Rückschlag aber gut weg und ging mit einer 3:1-Bilanz in die Mittagspause. Dennoch wusste die Spielerin von ex-YSZ’ler Tobias Klee, dass nun eine grosse Leistungssteigerung nötig war um das Podest zu erreichen, zumal sie jetzt auf die drei bestklassierten Spielerinnen treffen würde. 
Aber im Tischtennis kann sich bekanntlich vieles sehr schnell verändern und das war an diesem Nachmittag in Martigny wieder der Fall. Adèle kehrte wie verwandelt an die Platte zurück und bezwang STTL-Spielerin Emma Kühn (Rio-Star Muttenz) nach einer phänomenalen Leistung in der Verlängerung vom vierten Satz! Trotz der anschliessenden Niederlage gegen Amira Meier (Kloten) begann Adèle die siebte und letzte Runde in einer sehr guten Position: mit einem Sieg gegen Livia Generowicz (Châtelaine) würde die Affolternerin sich die Silbermedaille sichern. Leider passte in diesem Match bei Adèle nur wenig zusammen und so musste sie sich der Genferin mit 1-3 beugen. Da Trainingspartnerin Amira, die bereits als Siegerin feststand, aber gegen Kühn die nötige Schützenhilfe lieferte, reichte es Adèle aufgrund der gewonnenen Direktbegegnung doch noch zu ihrer ersten Top 8-Medaille!  


Das Turnier startete bei den U19 Knaben für unsere drei Akteure mit einer Premiere und einem Déjà Vu: im Duell der Mitschüler setzte sich Noe mit 3-0 vor Gian durch, auf dem Nebentisch konnte Sevi gegen Abishek Vepa (ZZ-Lancy) eine 2:0-Führung nicht ins Ziel retten. Diesen Rückschlag steckte Sevi jedoch fantastisch weg und liess in den nächsten zwei Matches Alban Burgat (Affoltern A/A) und – erstmals seit 5 Jahren – Ben Meier (Rapid Luzern) keine Chance! Während Noe ebenfalls weiterhin komfortabel reüssierte, war Gian an seiner ersten Top 8 zu Beginn kein Erfolgserlebnis vergönnt, auch wenn der NLC-Spieler besonders gegen Vepa eine mehr als respektable Leistung an die Platte brachte.

Das erste Spiel am Nachmittag war dann das nächste Kapitel des ewigen Duells Noe-Severin, allerdings erstmals seit 2018, dass jemand offiziell einen anderen Verein vertrat. Der Startsatz ging noch an Sevi, danach liess Noe seinem langjährigen Doppelpartner aber keine Chance und siegte mit 3-1. Zeitgleich platzte auch bei Gian der Knoten. In einem spektakulären Spiel gelang es dem Quereinsteiger den höher dotierten Ben Meier in vier Sätzen niederzukämpfen. In Runde fünf legte Gian dann noch einen drauf und rang Adrian Raschle (Affoltern am Albis) nach einem sehr zähen Ringen mit 12-10 im Entscheidungssatz nieder. Da Noe gegen Meier nichts anbrennen liess und Sevi Fedor Abalakov (Worb) ebenfalls im Schach hielt, sah die Tabelle zwei Spiele vor Schluss sehr gut aus Sicht der Zürcher.  
Nun trafen Gian und Severin aufeinander. Während Gian mit einem Sieg das Rennen um Platz drei noch richtig anheizen konnte, wusste Sevi, dass er mit einem Erfolg endlich seine erste Medaille an diesem Turnier gewinnen würde. Dementsprechend furios legte der NLB-Akteur los und buchte die ersten zwei Sätze schnell auf sein Konto. Doch Gian ebenso entschlossen zurück und erkämpfte sich entgegen aller Erwartungen noch in den Entscheidungssatz. Hier war die Luft beim YSZ’ler aber endgültig draussen und Sevi sicherte sich mit 11-3 den Sieg und damit die Medaille. Ein Erfolg, der für den Aargauer, nachdem er in früheren Jahren so häufig um einen Punkt am Podium vorbeigeschrammt war (immer gegen Vepa), umso schöner sein dürfte. 

Während Gian in seinem letzten Match dann Abalakov auch noch im Entscheidungssatz unterlag und damit sehr unglücklich auf Rang sieben rutschte, war bereits nach fünf Runden klar gewesen, dass das ewige Duell Noe-Abishek einem Finale gleichkommen würde. Bei diesem Aufeinandertreffen – gerade an der Top 8 – ist schon länger bekannt, dass sogar die Tagesform aus dem Fenster geht und so konnte krallte sich Vepa auch den Startsatz mit 11-8 an sich. Hatte Noe nach einem langen Wochenende die Reserven im Tank übrig? YSZ’s Aushängeschild lieferte eine eindrückliche Antwort: JA! Trotz heftiger Gegenwehr des Genfers fand Noe immer mehr die Mittel um das Spieldiktat zu übernehmen und seinen Kontrahenten unter enormen Druck zu setzen. 11-7, 11-8 und 11-9 lauteten die Verdikte in den Sätzen zwei bis vier zugunsten von Noe, der damit ungeschlagen zur Goldmedaille marschierte!

An dieser Stelle Kopf hoch an Daniel, Arthur, Gian und Balthazar und Gratulation an Adèle und Sevi zu ihren Medaillen, sowie an Noe und Ilvi zu ihren Titeln! Ein grosser Dank geht zudem an die Coaches Emre, Alec und Noe, dessen Performance über das Wochenende als eines der grossen YSZ-Highlights der Saison 24/25 eingehen wird!



Resultatübersicht: 

Samstag
4. Rang U13 Knaben: Balthazar Porritt
6. Rang U13 Knaben: Daniel Pigrum
7. Rang U13 Knaben: Arthur Masurel
1. Rang U15 Mädchen: Ilvi Ulrich (Rapperswil-Jona)

Sonntag
3. Rang U17 Mädchen: Adèle Burgat (Affoltern A/A)
1. Rang U19 Knaben: Noe Keusch
3. Rang U19 Knaben: Severin Scherer (Rio-Star Muttenz)
7. Rang U19 Knaben: Gian Stifter

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