STTL Men: Sicherheitsabstand ausgebaut; aber Top 4 weg vom Fenster

Über die Wichtigkeit der samstäglichen Partie gegen Meyrin musste man unseren STTL-Herren nichts sagen. Mit nur einem Punkt Vorsprung auf das Tabellenschlusslicht, gegen die man im Hinspiel ja auf unerklärlicher Weise ein 5:2-Führung aus der Hand gegeben hatte, starteten Barish Moullet, Noe Keusch, Filip Karin und Lars Posch in dieses wegweisende Spiel um den Ligaerhalt.

Der Nachmittag begann dann mit genau den drei Spielen, welche im Herbst noch die letzten drei gewesen waren (im Riesbach gingen alle ja gleich mit 0-3 verloren). Und die Anspannung war den Gästen zu Beginn doch anzumerken. Moullet, bei der letzten Doppelrunde in Genf noch mit einer Glanzleistung, ging gegen einen starken Idir Khourta mit 2:0 in Front, musste den Franzosen aber dennoch wieder rankommen lassen. Im Entscheidungssatz wahrte der Schweizermeister glücklicherweise aber mit 11-9 die Nerven und vollbrachte die Revanche für die Pleite im Oktober. Ein Erfolg, der wenig später doppelt so gut schmecken sollte, denn Posch wehrte gegen Sam Boccard in einer sensationellen Partie zwei Matchbälle ab und baute nach fast einer Stunde Spielzeit ein erstes Polster für sein Team auf.
Diese Siege gaben den Gästen dann einen ordentlichen Schub. So konnte Keusch anschliessend seine zwei Einzel ohne Probleme gewinnen und auch Moullet liess gegen Boccard, mit dem er im vergangenen Sommer an den European University Games den zweiten Rang im Teamwettkampf erzielt hatte, nur wenig anbrennen. Posch hatte also gegen Drault die Chance auf das perfekte Ergebnis. Nach schwachem Startsatz fand der neo-YSZ’ler seinen Rhythmus wieder, glich die Partie aus und liess sich auch nicht vom nach 10:6-Führung verlorenen dritten Durchgang aus der Ruhe bringen. Posch, der diese Saison eine spektakuläre Rückkehr in die höchste Liga gefeiert hat nach dreijährigem Hiatus, erzwang einen Entscheidungssatz, wo er sich leider mit 9-11 doch noch geschlagen geben musste. Besonders bitter für den Vizeschweizermeister von 2018, war er dem Franzosen doch bereits im Hinspiel im letzten Match vor dem Doppel mit 2-3 unterlegen. Anders als am ersten Spieltag blieb diese Niederlage aber auch tatsächlich ohne Konsequenzen. Denn Moullet und der im Doppel zum Einsatz gekommene Karin liessen Boccard/Drault nicht den Hauch einer Chance und sicherten ihrem Team den so wichtigen Sieg!

Meyrin 1-6 Young Stars ZH
Idir Khourta (A20) 2-3 Barish Moullet (A20): 5-11, 7-11, 11-5, 11-8, 9-11
Sam Boccard (A20) 2-3 Lars Posch (A20): 11-8, 8-11, 12-10, 10-12, 10-12
Théophile Drault (A20) 0-3 Noe Keusch (A20): 3-11, 9-11, 8-11
Boccard 1-3 Moullet: 11-6, 4-11, 4-11, 7-11
Khourta 1-3 Keusch: 10-12, 11-8, 4-11, 3-11
Drault 3-2 Posch: 11-3, 8-11, 15-13, 9-11, 11-9
Boccard/Drault 0-3 Moullet/Filip Karin (A20): 6-11, 9-11, 5-11


Nach dem grossen Erfolg in Genf starteten die “Funtastic Four” mit Selbstvertrauen ins Heimspiel gegen Lugano. Da Carouge auswärts gegen Tabellenführer Rio-Star Muttenz antrat, konnten sich die YSZ’ler Chancen ausrechnen mit einem Sieg gegen die Schweizermeister den Kampf um Platz vier nochmals richtig anzuheizen. Dementsprechend furios begann die Partie auch.
Einzel-Schweizermeister Moullet liess NLA-Veteran Simone Spinicchia keine Chance und brachte das Heimteam in Führung. Auf dem Nebentisch geriet Captain Karin, in seinem ersten Heimspiel der Saison gegen Daniel Kosiba, der zweitbeste Spieler der Liga, auf bittere Weise mit 0:2 in Hintertreffen, startete aber eine wahnsinnige Aufholjagd und begeisterte die zahlreich erschienenen Zuschauer mit magischen Ballwechseln. Als Karin im fünften Satz 8-4 führte sah die Sache sehr rosig aus für YSZ, besonders da Keusch gegen Paolo Bisi, nach dem dominanten 11-5 im Startsatz, beim Stand von 6-2 im Nächsten auf bestem Weg war nachzudoppeln. Doch im Gesamtscore stand es ja erst 1-0 und wie wir leider schon häufig genug erfahren haben, kann sich im Tischtennis vieles sehr schnell kehren…so auch an jenem Sonntag. Karin entglitt der sicher geglaubte Sieg durch die Finger, während Keusch überraschenderweise ebenfalls komplett den Faden verlor. Da der Kapitän sich ebenfalls an Bisi die Zähne ausbiss und Moullet gegen Kosiba – trotz fantastischem Spiel – für eine fahrlässige Chancenverwertung gnadenlos bestraft wurde, war der gute Start in weite Ferne gerückt. Und beinahe wäre es noch schlimmer gekommen. Keusch führte gegen Spinicchia mit 2:0 Sätzen und 8-5 Punkten, liess aber wieder nach und lag plötzlich im Entscheidungssatz mit 1-4 im Rückstand. Angetrieben von seinen Mitspielern und den Fans zog das Eigengewächs den Kopf aber noch aus der Schlinge und brachte sein Team zurück in die Partie!

Trotzdem stand es vor dem Doppel 2-4 aus Sicht des Heimteams. Ein Sieg im Aufeinandertreffen der beiden besten Duos der Liga war also imperativ. Und das Gezeigte sollte diese Statistik auch rechtfertigen. Der erste Satz ging an Kosiba/Bisi, doch in der Folge fanden Moullet und Karin zunehmend das Mittel um gegen die starke Links-Rechts-Kombination zu punkten. So wahrten die YSZ’ler zweimal beim Stand von 9-9 die Nerven um die Führung nach Sätzen zu übernehmen. Auch in Durchgang vier ging es sehr hart zur Sache, ehe das Schweizer Duo am Ende einen Zacken zulegte und ihre zweite Chance zum dritten 11-9 nutzten…Nur noch 3-4!!
Mit erneutem Selbstvertrauen und einem kochenden Riesbach gingen Moullet und Keusch also in ihre letzte Einzel, entschlossen das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Leider spielte Bisi an diesem Tag aber viel zu stark und baute den Vorsprung der Luganesi wieder aus. Wenige Momente später unterlag Keusch in einem extrem knappen Match Kosiba, womit die Niederlage feststand und Karin somit nicht mehr gegen Spinicchia, den er in drei der letzten vier Direktduellen geschlagen hatte, antreten konnte.

YSZ 3-6 Lugano
Filip Karin (A20) 2-3 Daniel Kosiba (A20): 4-11, 9-11, 12-10, 11-9, 9-11
Barish Moullet (A20) 3-0 Simone Spinicchia (A20): 11-7, 11-9, 11-9
Noe Keusch (A20) 1-3 Paolo Bisi (A20): 11-5, 8-11, 8-11, 2-11
Moullet 1-3 Kosiba: 11-13, 11-8, 11-13, 5-11
Karin 0-3 Bisi: 4-11, 9-11, 5-11
Keusch 3-2 Spinicchia: 11-7, 11-6, 8-11, 9-11, 11-7
Karin/Moullet 3-1 Kosiba/Bisi: 8-11, 11-9, 11-9, 11-9
Moullet 1-3 Bisi: 5-11, 11-7, 6-11, 6-11
Keusch 1-3 Kosiba: 7-11, 11-8, 9-11, 9-11


Verständlicherweise war die Stimmung im Riesbach anschliessend, nach der Niederlage in diesem unglaublichen Match, ziemlich getrübt. Da Carouge zeitgleich sensationell mit 6-0 in Muttenz triumphierte, erlosch damit auch der Zürcher Playoff-Traum endgültig. Immerhin: Neuhausen’s 6:3-Erfolg in Meyrin bedeutet, dass der Abstand auf das Schlusslicht weiterhin drei Zähler beträgt, während Neuhausen (2 Punkte mehr) und Rapperswil-Jona (punktgleich) auf den Plätzen fünf und sechs ebenfalls nicht uneinholbar sind. In der letzten Doppelrunde, die in drei Wochen stattfindet, treffen die Stadtzürcher dann zuerst im Riesbach auf Muttenz, bevor die reguläre Saison mit einem Auswärtsmatch in Rapperswil endet.

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