Schlosscup 2025: King Noe und Prinz Balthazar dominieren in Burgdorf

Am diesjährigen Schlosscup in Burgdorf wurde der TTC YSZ sowohl qualitativ, als auch quantitativ sehr gut vertreten. Gerade vor zwei Saisons hatte YSZ in dieser Halle unvergessliche Geschichten geschrieben. So gewann der heutige Nachwuchschef Noah Caneel an diesem Turnier sowohl das Herren B, als auch das Herren A! Drei Monate später an der Elite SM, erreichte Noe Keusch im zarten Alter von 16 Jahren das Viertelfinal! Und eben dieser Keusch sollte am Sonntag wieder im Einsatz stehen. Doch zuerst müssen wir noch die Geschichte vom Samstag erzählen…



Samstag

Nach einer für YSZ ereignislosen “1 Punkte”-Serie, begann der Mannschaftswettbewerb (Modus). In der höchsten Kategorie (Gesamtklassierung 32) zählte Alec Tarashev, der mit Akhyata Patra (Neuhausen) und Emily Wu (Uster) antrat, zu den Favoriten. Leider kam der Captain unserer NLC-Mannschaft nicht ganz in Fahrt und gewann in den ersten drei Begegnungen lediglich seine Einzel gegen die gegnerische Nummer zwei und eines der Doppel mit Akhyata. Da die aufstrebende Schaffhauserin im dritten Match den A-klassierten Braden Hasler (Vernier) niederrang, die erst zehnjährige Emily, deren Einzel bei einem Unentschieden den Ausschlag geben würde, zweimal reüssierte und die beiden Mädchen all ihre Doppel für sich entschieden, ging das Team mit sechs Punkten ins letzte Spiel gegen das von Lokalmatador Philipp Schenk angeführte Burgdorf 1. 
Die ersten zwei Matches hätten hier nicht besser sein können. Alec erfüllte gegen Jan Dürrenmatt (Aarberg) seine Pflichtaufgabe und Akhyata rang Schenk knapp mit 3-1 nieder. Es musste nur noch ein Spiel gewonnen werden um das Halbfinale sicher zu erreichen und ein Sieg von Emily wäre gar gleichbedeutend gewesen mit dem Gruppensieg. Leider nahm das Unheil aber nun seinen Lauf. Die Zürcherin unterlag Aaron Matter (Ostermundigen) überraschend chancenlos, während Alec/Akhyata erneut den Schwung aus ihrem Einzel nicht mitnehmen konnten. Und als die zwei Ausnahmekönnerinnen erstmals ihr Doppel abgeben mussten, brauchte Alec gegen Schenk einen Sieg, etwas, das sich zur Anfangsphase niemals angedeutet hätte! Der Baselzürcher kämpfte mit all seinen Mitteln, zog in der Verlängerung vom vierten Satz aber sehr bitter den Kürzeren, was gleichbedeutend war mit dem vorzeitigen Aus seiner Mannschaft.

Glücklicherweise sollte die Kategorie 2 (bis 20 Klassierungspunkte) viel besser verlaufen für beide YSZ-Teams. In der Gruppe 1 dominierten Balthazar Porritt, Arthur Masurel und Daniel Pigrum ihre Konkurrenz von A bis Z. Während den ersten drei Begegnungen verloren sie in den insgesamt zwölf Einzeln lediglich zwei Sätze. Im letzten Match wartete dann Burgdorf 3 in einem direkten Duell um den Gruppensieg. Diesmal mussten unsere U13-Junioren deutlich härter kämpfen, dank den Siegen in den ersten drei Einzeln (Daniel und Arthur mussten dabei über die volle Distanz) war Platz eins aber frühzeitig gesichert.
In der zweiten Gruppe spielten Josua und Dan Karpisek zusammen mit Trainingskollege Yuchen Li (Zürich-Affoltern). Auch in dieser Zürcher Equipe gab es in den Doppeln deutliches Verbesserungspotenzial, gewannen etwa Josua/Yuchen lediglich das letzte Spiel, wo sie ein Jahrhundert-Comeback nach 0:2 Sätzen und 2-10 Punkten vollbrachten (vor ein paar Jahren war dies Josua mal mit einem anderen Partner auch schon gelungen)! Umso überzeugender waren dafür die Einzel, wo gerade die Karpiseks enorme Nervenstärke bewiesen und insgesamt sechsmal im Entscheidungssatz reüssierten. Dass dies Dan im zweiten Match glückte erwies sich am Ende als besonders wichtig, da das Team somit gegen Niederhasli 1, dessen Spitzenspieler Alex Schwartz (Niederhasli) gegen Josua und Yuchen gewann, mit zwei Punkten remisierte und danach den Gruppensieg nicht mehr aus der Hand gab.

Somit bestritten die Teams Young Stars Zürich 2 und Young Stars Zürich 3 beide am Abend ihre Halbfinals als Gruppensieger mit der Hoffnung auf das Traumfinale. Erstere trafen hier auf Basel, gegen die Josua und co. am Morgen sehr knapp mit 4-2 gewonnen hatten. Da Leon Schüep leider verletzt aussitzen musste, mussten unsere U13-Junioren lediglich eines der übrigen drei Matches gewinnen. Da Daniel und Balthazar dies sehr knapp taten, schauten alle Augen also auf das andere Duell, wo Josua und Yuchen furios loslegten und mit zwei 3:0-Erfolgen ihr Team auf Kurs brachten. Ein Sieg für Dan wäre also nun gleichbedeutend mit dem Sieg gewesen, doch im Spiel des jüngeren Karpisek schlichen sich ungewohnte Fehler ein und er musste Nino Riedo (Aarberg) mit 2-3 zum Sieg gratulieren. Und weil das Doppel Josua/Yuchen wieder nicht auf Touren kam, war das Halbfinal nicht nur auf einmal wieder ausgeglichen, sondern die letzten zwei Matches mussten beide gewonnen werden. Mit dem Rücken zur Wand warfen die Stadtzürcher nochmals alles rein und gingen dank eines super Doppels von Dan/Yuchen wieder in Führung. Leider konnte der einheimische Jürg Wittwer die Verteidigungsbälle von Josua mit zunehmender Effizienz neutralisieren und sicherte mit 12-10 im vierten Satz das Finalticket. Verständlicherweise war die Enttäuschung bei Josua, Dan und Yuchen, die das kleine Final daraufhin forfait gewannen, riesig.

Nun hiess es für Balthazar, Arthur und Daniel noch einmal alle Kräfte aufraffen und zur Revanche gegen Burgdorf 3 antreten. Trotz des 5:1-Triumphs in der Gruppenphase wussten die von Coach Alec eingestimmten Jungs, dass sie sich auf ein hartes Spiel gefasst machen mussten, war das Verdikt am Morgen doch zu deutlich ausgefallen. Glücklicherweise glückte ihnen der Start wieder. Trotz verspielter 2:0-Führung fand Arthur im Entscheidungssatz wieder zu seinen Stärken, überfuhr den höher dotierten Wittwer und wiederholte somit den Exploit aus dem Gruppenspiel. Nebenan tat sich Balthazar mit Stephan Sommer (Burgdorf) viel schwerer als erwartet. Nach vier Sätzen, welche allesamt mit Minimaldifferenz entschieden wurden, wahrte die Nummer eins aber mit 12-10 die Nerven und machte einen ersten Schritt Richtung Titel. Im anschliessenden Doppel zeigten sich die beiden Franzosen dann im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen gegen Wittwer/Sommer als stark verbessert und ihr 3:0-Erfolg war gleichbedeutend mit dem 3-0 im Gesamtresultat! Daniel konnte nun gegen Riedo den Sack zumachen. Wie schon im ersten Spiel glückte dem Österreicher eine starke Aufholjagd, musste sich diesmal aber mit 9-11 im Entscheidungssatz geschlagen geben. Es ging also weiter und Schlimmeres stand auch noch bevor.
Denn ein gesundheitlich stark angeschlagener Arthur war nach dem zweiten Satz nicht mehr in der Lage weiter zu machen, womit er und Daniel ihr Doppel forfait abgeben musste. Die Hoffnungen auf den Titelgewinn ruhten damit förmlich auf den Schultern Balthazar’s. Doch der Teamleader war dieser Aufgabe einmal mehr gewachsen. Nach verpatztem Startsatz passte sich der 3. Liga-Spieler dem Spiel Wittwer’s an und zog seine Mannschaft in vier Sätzen über die Ziellinie!!

Fotos: TTC Burgdorf

Sonntag

Am zweiten Turniertag reisten neben Noe auch die diese Saison für Rio-Star Muttenz lizenzierten Severin Scherer und Julian Busslinger an und stiessen zu den samstags vor Ort übernachtenden Alec, Balthazar und den Karpiseks hinzu. Leider verlief der Morgen definitiv suboptimal, kam Dan im Herren D nicht über die zweite Runde hinaus, während Josua, Balthazar und Alec in der B-Serie ebenfalls keine Erfolgserlebnisse feiern konnten. Ganz anders aber im Herren C:

So kämpfte Dan den höher klassierten Lorenzo D’Arcangelo (ABTT) nieder und war auch gegen Joel Chvojan (Rio-Star Muttenz) nicht weit von einer Überraschung entfernt. Leider war die erste k.o.-Runde dann Endstation, nachdem er Xiaotong Lai (ZH-Affoltern) trotz Matchbällen unterlag. Dafür konnte sein Bruder Josua – nach grossen Startschwierigkeiten – vollends überzeugen. Der 18-Jährige legte am Nachmittag einen wirklich starken Lauf hin und kegelte auf dem Weg ins Halbfinal auch die höher klassierte Barbara Ruggio-Williams (Lugano) im Abwehrkampf mit 3-0 aus dem Turnier. Auf der anderen Seite des Tableaus verlief es für Balthazar umgekehrt. Nach einer dominanten Gruppenphase musste der Spitzenspieler von YSZ 5 gegen Jeffrey Eberhart (Basel) unzählige Matchbälle abwehren, ehe er seinen Platz im Achtelfinal gegen Chvojan buchen konnte. Dieser schien lange definitiv Endstation zu bedeuten, ging der Materialspieler doch rasch mit 2-0 Sätzen in Führung und hatte später im Vierten beim Stand von 10-6 vier Matchbälle. Dank den Anweisungen von Coach Alec, der nun (endlich) die spielerische Lösung gegen seinen Angstgegner gefunden zu haben schien, schaffte es Balthazar all diese abzuwehren und schließlich in fünf Sätzen die legendäre Aufholjagd zu vollbringen!! Und als der U13-Junior im Viertelfinal Sejhan Alievski (Schöftland) mit 3-1 niederrang, fehlten nur noch zwei Siege zum Traumfinal!
Am späten Abend traf Balthazar hier auf den gleich klassierten Aaron Matter (Ostermundigen). Passend zum Sonntag wurde dem YSZ’ler alles abverlangt, nach 1:2-Satzrückstand zog Balthazar aber mit 11-9 im fünften Durchgang den Kopf aus der Schlinge und sicherte sich das Finalticket. In seinem 25. (nein, das ist kein Scherz) und letzten Einzel des Wochenendes traf der junge Stadtzürcher noch auf Sourav Poddar (Kloten), an dem sich Josua im Halbfinal die Zähne ausgebissen hatte. Leider machte sich das sehr lange Programm von Balthazar endlich bemerkbar und so ging der Sieg in vier Sätzen knapp an den Klotener. Angesichts seiner phänomenalen Resultate über beide Tage hinweg, dürfte dies jedoch nur ein kleiner Dämpfer für Balthazar gewesen sein – besonders, nachdem er kurz vorher im U15 souverän zum Titel marschiert war!

Mit Noe, Alec, Sevi und Julian war die YSZ-Vertretung im Herren A (vier Gewinnsätze) so gross wie in keiner anderen sonntäglichen Serie. Leider blieben die Erfolge für die Erwachsenen aus. So schied Alec nach zwei 1:4-Niederlagen in der Gruppenphase aus, während beide Gegner von Julian sich abmeldeten und dieser somit direkt im Achtelfinal gegen Karim Ayadi (Basel) einstieg. Nach einer 2:1-Führung entglitten Julian die folgenden beiden Sätze sehr blöd, wodurch das erste Spiel des Tages gleichzeitig auch zum Letzten wurde.
Sehr überzeugend war hingegen der Auftritt von Sevi. Der Aargauer gewann seine Gruppe dank eines sehr sehenswerten 4:0-Erfolgs über Vassili Ponomarenko (Vernier), dem diese Saison doch einige grosse Coups gelungen sind, bevor es anschliessend zum ewigen Duell mit Fedor Abalakov (Worb) kam. Und “ewiges Duell” ist hier in doppelter Hinsicht zutreffend, denn die Affiche entwickelte sich zu einem absoluten Thriller. Glücklicherweise war es diesmal Sevi, der nach 0:2-Hypothek und drei in der Verlängerung gewonnenen Sätzen (darunter auch die letzten zwei) die Nase vorne haben sollte und das Achtelfinal gegen neo-Teamkollege Joschua Spuhler perfekt machte. Auch hier schlug sich der (ehemalige) YSZ’ler wacker, musste sich aber knapp in sechs Durchgängen geschlagen geben. Dennoch durfte Sevi zufrieden auf das Turnier zurückblicken, besonders nachdem er am Abend das U19-Finale mit 3-1 gegen Abalakov für sich entschied und damit seinen zweiten Turniersieg der Saison feiern durfte! 

Somit lagen die Hoffnungen auf einen Erfolg in der Königsklasse förmlich auf den Schultern von Noe. Für den vor zehn Tagen volljährig gewordenen STTL-Spieler war es der erste Einsatz im neuen Jahr, nachdem er die Doppelrunde letzte Woche krankheitsbedingt hatte aussitzen müssen. Und der Ausnahmekönner nahm sich an jenem Sonntag Nachmittag vor das Verpasste nachzuholen: ohne einen einzigen Satz abgeben zu müssen erreichte Noe das Halbfinale, wo ihm nun Simon Schaffter (Vevey) gegenüber stand. Der Westschweizer bot gute Gegenwehr, am Ende siegte Noe aber relativ ungefährdet mit 4-1 und machte das erwartete Endspiel gegen Pedro Osiro (Rio-Star Muttenz) perfekt. 
An der Elite SM vor zwei Jahren war Noe im Viertelfinal in selber Halle an diesem Gegner gescheitert. Diesmal legte der Stadtzürcher im Eilzugstempo los und gestand seinem Kontrahenten, den er in den letzten 36 Tagen zweimal bezwungen hatte, in den ersten zwei Sätzen gerade mal sieben Punkte zu!! In der Folge fand Osiro jedoch besser in die Partie und der wegweisende dritte Durchgang entwickelte sich rasch zu einer sehr knappen Angelegenheit. Mit 13-11 hatte Noe aber auch hier das bessere Ende und erhöhte seine Führung auf 3:0. Zwar konnte der YSZ’ler anschliessend den Sack ganz knapp nicht zumachen, Satz fünf ging dann aber wieder mit 13-11 an den Teenager, der damit einen verspäteten perfekten Jahresauftakt feierte!

An dieser Stelle nochmals Gratulation an sämtliche Young Stars und vielen Dank an den TTC Burgdorf für die Organisation!



Resultatübersicht: 

Samstag
1. Rang Kategorie 2: Balthazar Porritt, Arthur Masurel und Daniel Pigrum
3. Rang Kategorie 2: Josua Karpisek, Dan Karpisek und Yuchen Li (Zürich-Affoltern)

Sonntag
1. Rang Herren A: Noe Keusch
2. Rang Herren C: Balthazar Porritt
3. Rang Herren C: Josua Karpisek
1. Rang U15: Balthazar Porritt
1. Rang U19: Severin Scherer (Rio-Star Muttenz)
5. Rang U19: Josua Karpisek

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