YSZ Competition 2024: Die Kleinen sind wieder ganz zuoberst

Wie jedes Jahr fand am ersten Wochenende nach den Sommerferien die Young Stars Zürich Competition in der Sporthalle Utogrund statt. Wie üblich war der TTC YSZ der bestvertretene Verein und wie üblich waren beide Tage auch im Nu ausgebucht, wobei die Anzahl unentschuldigter Absenzen am Sonntag leider auch ein neues Hoch erreichte, sodass erstmals gleich zwei Serien gestrichen werden mussten. Gespielt wurde, wie jedes Jahr seit 2015, mit dem Elo-Spielsystem, mit einer kleinen Änderung: die Platzierungsspiele sollten nur noch in den ersten beiden Serien am Samstag auf vier Gewinnsätze gehen.



Gleich 19 Stadtzürcher standen am ersten Turniertag im Einsatz, allerdings fiel die Ausbeute relativ mager aus. In der Topserie wurde YSZ-Aushängeschild Noe Keusch nach einer 0:4-Halbfinalniederlage Dritter, während Neuzugang Kevin Qu im Viertelfinal am späteren Finalisten scheiterte (zuvor bezwang er den langjährigen NLA-Spieler Denis Bernhard). Einen schwarzen Tag erlebten dagegen YSZ-Ikone Julian Busslinger (neu bei Rio-Star Muttenz) und Filip Karin, der Captain unserer ersten Mannschaft, welche beide das Hauptfeld verpassten. Gewonnen wurde die Serie von Pedro Osiro (Rio-Star Muttenz), der im Endspiel Rekordschweizermeister Thierry Miller (Rossens) nicht den Hauch einer Chance liess.

In der Serie 2 war unsere NLC-Equipe der vergangenen Saison (minus Materialwart Nemo Milos) allesamt im Einsatz. Auch hier war es für die YSZ-Delegation ein polarisierender Tag. Der ebenfalls zu Rio-Star gewechselte Severin Scherer sicherte sich den dritten Schlussrang, auch da er am Morgen gegen Gian Stifter mit 11-9 im Entscheidungssatz hatte reüssieren können. Dieser verpasste damit einen Podestplatz (trotz eines sensationellen Erfolgs über Favorit Levi Ulrich), konnte aber am Abend mit Rang fünf dennoch zufrieden auf seinen Saisonstart zurückblicken.

Die vierte Kategorie sollte definitiv auch nicht die YSZ-Serie werden. Routinier Jörg Funk wurde Gruppenfünfter, obwohl er gegen den späteren Finalisten im dritten Satz zu Matchbällen kam (ein Sieg hätte ihn direkt ins Halbfinal katapultiert). Ebenfalls ganz bitter das Podest verpassen musste Josua Karpisek. Der Verteidiger bezwang zum Auftakt Fabian Lichtin (Rapid Luzern) in einem epischen Spiel, musste dem Para-Schweizermeister am Ende aber aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses den Platz im Halbfinal zugestehen. Eine Serie drunter verpasste Jill Wildberger das Podest ebenfalls nur haarscharf, als sie das entscheidende letzte Spiel gegen Aidan Amstad (Neuhausen) knapp verlor (dem nachmaligen Turniersieg war sie zuvor ebenfalls in einem Match der verpassten Chancen unterlegen). Diesen Rückschlag konnte sie am Nachmittag jedoch wegstecken und Vereinskollege Guy Schochet im Spiel um Platz fünf, in einem legendären Match, trotz zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand noch mit 15-13 im Entscheidungssatz gewinnen.

Während die Serie 7 für Cem Öztürk zum Vergessen war, bestand die sechste Kategorie gleich zu 50% aus Young Stars. In der zweiten Gruppe konnten Emanuele Leoni und Doruk Öztürk überzeugen, unterlagen aber beide Joshua Provenzano (St. Gallen) mit 11-9 im Entscheidungssatz. Somit gab es nur noch ein Halbfinalticket übrige, welches Ema sich in vier Sätzen sicherte. In der anderen Gruppe konnte sich Vizepräsident Dominik Mätzener auf die Liste der YSZ’ler eintragen, welche den Tag als “Subalpha minus” kategorisieren würden. Besser lief es Mannschafts-und Vorstandskollege Andrin Zoller, der sich auf dem zweiten Gruppenrang ebenfalls fürs Halbfinal qualifizierte, auch dank des 3:1-Sieges im Startspiel gegen U13-Junior Balthazar Porritt. Hier war unser Aktuar aber gegen Provenzano chancenlos, während Emanuele auf seinen guten Freund Amos Gygax (Lugano) traf. Im Duell der beiden Tessiner Linkshänder sah sich Ema schnell mit einer 0:2-Hypothek konfrontiert, doch der YSZ’ler hatte glücklicherweise nicht nur die längeren Noppen hatte, sondern auch den längeren Atem. Mit 11-8 im Entscheidungssatz buchte er seine Revanche gegen Provenzano. Leider war das letzte Spiel des Tages eine Kopie des ersten. Nach einer 2:1-Satzführung entglitt Emanuele das Spiel und musste sich somit mit dem zweiten Rang begnügen.



Nachdem die Grossen am Samstag also etwas unter ihren Möglichkeiten agiert hatten, hatten die Kleinen am Sonntag also die Chance ihnen zu zeigen, wie es geht. Leider sollte Josua in der Serie 2 nur bedingt mehr Glück haben, als am Vortag. Nach einer grossartigen Gruppenphase ging dem Maturanden am Nachmittag die Puste aus und landete dadurch auf Platz vier. Dass er zuvor die spätere Siegerin problemlos bezwungen hatte war bloss ein schwacher Trost. 
Ganz anders war die Gefühlslage dagegen bei Balthazar in der Serie 3. Nach einer Sonderschicht zum Auftakt, liess der Zwölfjährige seine Konkurrenz sehr alt aussehen und traf somit im Halbfinal auf Amira Meier (Kloten). Gegen die Kurznoppenspielerin hatte Balthazar am Samstag schon zweimal gespielt (ein knapper 3:1-Erfolg, gefolgt von einer extrem bitteren Niederlage). Diesmal liess der Stadtzürcher aber nie einen Zweifel aufkommen, wer die Platte als Sieger verlassen würde und buchte sein Finalticket mit 3-0. Und im Endspiel gegen Lino Del Principe (Rio-Star Muttenz) war die Sache nicht anders. Sein zweiter 3:0-Erfolg gegen den Basler an dem Tag war gleichbedeutend mit seinem zweiten Titel an der YSZ Competition und seinem zweiten Turniersieg in der Sporthalle Utogrund im Jahr 2024!

Für Lizhang Zhou und Adèle Burgat (Affoltern A/A mit Damenlizenz YSZ) war die vierte Serie ebenfalls ein grosser Erfolg. Beide steckten ihre Startniederlagen gut weg und qualifizierten sich dank guten Nerven jeweils auf Platz zwei für die Halbfinals. Die ähnliche Abläufe hörten auch hier nicht auf, mussten beide die ersten zwei Sätze abgeben, ehe beide auf beeindruckende Weise zurückschlugen. Während Adèle sich hier in einen totalen Rausch spielte, konnte Lizhang dem Ansturm von Noah Aksöz (Rapperswil) nichts mehr entgegensetzen und verpasste das Endspiel. Leider waren auch hier die Platzierungsspiele eine Kopie der Aufeinandertreffen in der Gruppenphase, sodass beide ihren Widersachern zum Sieg gratulieren mussten.

In der sechsten Kategorie gingen mit Niklas Bichsel, Dan Karpisek und Marius Naef gleich drei YSZ’ler an den Start. Für Ersteren hätte die Saison mit drei 0:3-Niederlagen kaum schlechter losgehen können, ein Rückschlag, von dem es für viele wahrscheinlich kein Erholen gegeben hätte. Doch Niklas zeigte grossen Charakter und am Nachmittag auch grosse Nerven, wodurch er sich den verdienten und zufriedenstellenden fünften Schlussrang sichern konnte. In der anderen Gruppe lief es Dan und Marius nicht unbedingt besser. Dan musste sich häufig knapp geschlagen geben, während Marius trotz des 3:0-Sieges im clubinternen Duell ebenfalls weit vom Halbfinal schien. Um noch eine Chance zu haben musste er das letzte Gruppenspiel gegen Alex Rybak (Wetzikon) gewinnen und dann auf Schützenhilfe hoffen, dank welcher er den Zürcher Oberländer aufgrund der Direktbegegnung hinter sich lassen könnte. Der Linkshänder zeigte sich der Aufgabe souverän gewachsen und nun war die Frage ob ausgerechnet Dan ihm das Halbfinalticket sichern könnte. Die anfänglichen Enttäuschungen wurden hier sofort vergessen, “Dan the Man” avancierte zum Superhelden und verhalf seinen Trainingspartner aufs Podest. Dieser Sieg des amtierenden Clubmeisters sollte am Ende des Tages umso wertvoller sein. Denn Marius dominierte sein Halbfinal nach Belieben und traf nun im Endspiel auf Yasin Aybir (Schöftland), den er in den Gruppenspielen mit 3-1 bezwungen hatte. Man merkt, das wird ein wiederkehrendes Thema dieser Competition. Und anhand der bisherigen Ausgänge dürfte es wohl kaum überraschen, dass Marius nach einem harten Fight mit 12-10 im vierten Satz seinen ersten Titel auf heimischem Terrain bejubeln konnte!

Während Nala Wehrli in der Serie 7 mit fünf Siegen (darunter auch ein sehenswertes 3-1 gegen Routinier Volker Engels) aus sieben Einzeln ebenfalls einen Podestplatz bejubeln konnte, stiegen in der achten Kategorie die Gebrüder Gahlinger ins Rennen. Julian gelang eine solide Performance, welche mit dem sechsten Schlussrang belohnt wurde. Der jüngere Laurin, der vor einem Jahr die unterste Serie ebenfalls gewonnen hatte, gewann seine fünf Gruppenspiele, jenes gegen den Zweiten mit 13-11 im fünften Satz. Nach einem Arbeitssieg im Halbfinal, konnte nur noch Matthew Morales (Schöftland) dem Hirslander in die Suppe spucken. Und der Aargauer startete besser, gewann den Startsatz und kam zu Chancen nachzudoppeln. Mit 15-13 zog Laurin aber den Kopf aus der Schlinge und leitete dadurch den Wendepunkt in der Begegnung ein. Morales zwang ihn zwar noch in einen Entscheidungssatz, hier war der YSZ’ler aber endgültig zu gut und sicherte nach einem grandiosen 11-2 seinen zweiten Turniersieg!

Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nochmals an Balthazar, Laurin und Marius und vielen Dank an alle Helfer, insbesondere Turnierleiter Rainer Schär und Oberschiedsrichter Paul Trunz, ohne die das Turnier nicht möglich wäre!!



Resultatübersicht: 

Samstag
3. Rang Topserie: Noe Keusch
5. Rang Topserie: Kevin Qu
3. Rang Serie 2: Severin Scherer (Rio-Star Muttenz)
5. Rang Serie 2: Gian Stifter
6. Rang Serie 4: Josua Karpisek
5. Rang Serie 5: Jill Wildberger
6. Rang Serie 5: Guy Schochet
2. Rang Serie 6: Emanuele Leoni
3. Rang Serie 6: Andrin Zoller
6. Rang Serie 6: Balthazar Porritt
8. Rang Serie 6: Doruk Tan Öztürk

Sonntag
4. Rang Serie 2: Josua Karpisek
1. Rang Serie 3: Balthazar Porritt
2. Rang Serie 5: Adèle Burgat (Affoltern am Albis)
4. Rang Serie 5: Lizhang Zhou
1. Rang Serie 6: Marius Naef
5. Rang Serie 6: Niklas Bichsel
3. Rang Serie 7: Nala Wehrli
8. Rang Serie 7: Volker Engels
1. Rang Serie 8: Laurin Gahlinger
6. Rang Serie 8: Julian Gahlinger

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