Wetziker Schoch Challenge 2024: Five-Star Noah Caneel

Sieben Jahre nachdem der TTC Dietikon-Weiningen letztmals die Schoch Challenge ausgetragen hatte, brachte der TTC Wetzikon das beliebte Spielsystem am ersten Oktoberwochenende zurück ins Schweizer Tischtennis. Speziell an diesen Turniermodus ist, dass keiner ausscheidet und alle TeilnehmerInnen eine festgelegte Anzahl Matches spielen und zwar immer gegen einen Gegner mit (fast) gleicher Anzahl Siege (aber gegen keinen ein zweites Mal). 
Am Samstag trugen Nachwuchschef Noah Caneel und sein diese Saison zu Rio-Star Muttenz ausgewanderter Vorvorgänger Julian Busslinger die YSZ-Farben. Am Sonntag waren dann Arthur Masurel, Balthazar Porritt, Lizhang Zhou, Andrin Zoller, sowie Dan und Josua Karpisek an der Reihe.


Da am Samstag die Anzahl Anmeldungen eher unter den Erwartungen blieben, traten alle 44 SpielerInnen in derselben Kategorie an. So überraschte es wenig, dass Julian in den ersten zwei Einzeln problemlos reüssierte, während Noah gegen einen entfesselnd aufspielenden Andrin Holdener (Horgen) trotz verspielter 2:0-Führung den Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen konnte. Nicht unähnlich verlief auch die dritte Runde für die beiden Zürcher. Julian wurde von Filippo Margoler (Lugano) gefordert, reüssierte aber in vier Sätzen, während Noah gegen den besser klassierten Karim Ayadi (Basel) ein starkes Comeback lancierte und erneut im Entscheidungssatz reüssierte. 

Nun kam es zum Duell der beiden ehemaligen Teamkollegen. Die ersten zwei Aufeinandertreffen waren knapp an Noah gegangen, aber diesmal legte Julian deutlich besser los und lag nach drei Sätzen auf der Siegesstrasse. Doch der Teenager stellte nun sein Spiel um und neutralisierte Julian’s Abwehrbälle mit zunehmender Häufigkeit. So gelang es Noah das Ruder rumzureissen und seinen dritten Fünfsätzer in Folge zu gewinnen! Dies gab ihm dann einen sichtlichen Schub und so hatte auch der extrem formstarke Yardel Hurtado (Vernier) kaum etwas zu vermerken. Julian konnte seine Niederlage aber ebenfalls gut wegstecken und gewann sein fünftes Einzel, trotz Verlust des zweiten Durchgangs mit 26-28 (!!!), komfortabel. Soweit lief also alles sehr gut für die Stadtzürcher!

Nach einer erholsamen Mittagspause wartete nun Andrii Lukatskyi (Basel) auf Noah. Im Duell der einzigen beiden verbliebenen ungeschlagenen Akteure war Noah aber wirklich nicht mehr zu bremsen und sicherte einen souveränen 3:1-Erfolg. Auch Julian agierte weiterhin sehr solid und hielt mit einem ebenso sicheren Sieg seine Podestchancen intakt. 
In der siebten und letzten Runde des Tages traf Julian dann auf Lukatskyi. Der Ukrainer hatte die Niederlage gegen Noah aber leider sehr schnell weggesteckt und verwies die YSZ-Legende mit 3:0 in die Schranken. Für Noah kam es gleichzeitig zum Duell mit dem langjährigen NLB-Spieler Petr Blazek (Rapperswil-Jona). Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war Noah bereits nach der Auslosung der letzten Matches der Titel nicht mehr zu nehmen gewesen, doch dies wusste zu dem Zeitpunkt noch keiner. Prompt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, das die Zuschauer regelrecht von ihren Sitzen riss. Am Ende gab es für Noah aber einen passenden Tagesabschluss: nach abgewehrtem Matchball bezwang der 19-Jährige den Tschechen und sicherte sich den Turniersieg ungeschlagen! Und in Sachen Endrangliste war der Erfolg auch nicht insignifikant. Denn Blazek blieb dadurch bei fünf Siegen, was Julian auf den vierten Rang und somit aufs Podest hievte!



Nach dem grossartigen Erfolg des Vortages reiste am Sonntag die sechsköpfige YSZ-Delegation nach Wetzikon, entschlossen an die Leistungen von Noah und Julian anzuknüpfen. Da am zweiten Turniertag erfreulicherweise alle 120 Startplätze ausgebucht waren, konnte also wie geplant in drei Serien gespielt werden.
Doch die oberste Kategorie erwies sich für Josua, Andrin und Balthazar als sehr harte Nuss. Ersterer konnte drei seiner sechs Einzel gewinnen, darunter ein wahnsinniges Comeback gegen Silas Stalder (Schenkon), eines der talentiertesten Junioren der Schweiz. Da der Verteidiger aber sowohl im Start-, als auch im Abschlussspiel Matchbälle ungenutzt liess, reichte es ihm in einem starken Feld (mit acht B-Spielern) “nur” zu Rang 16. Aktuar Andrin, beflügelt von seiner Glanzleistung in der 3. Liga fünf Tage zuvor, agierte sehr stark in seinen ersten zwei Matches, bevor ihm – gesundheitlich angeschlagen – die Puste ausging. Auch Balthazar war eine Woche zuvor in der 3. Liga ein perfektes Spiel gelungen, musste aber ebenfalls gegen die harte Konkurrenz Lehrgeld zahlen und beendete das Turnier mit zwei Siegen. Immerhin zeigte der Zwölfjährige aber im Duell mit Stalder, welches er erst in der Verlängerung vom Entscheidungssatz verlor, dass er bereits in der Lage ist gegen den besten Spieler seiner Altersklasse ebenbürtig zu sein.

Leider war die Serie 2 für Lizhang und Arthur nur bedingt erfolgreicher. Ersterer konnte zwar drei seiner Einzel für sich entscheiden, haderte aber zurecht mit manche seiner Niederlagen, besonders jene gegen den nachmaligen Zweiten Noah Aksöz (Rapperswil), das er im Entscheidungssatz abgeben musste (und im ersten Durchgang etliche Satzbälle ausliess). 
Mit vier Siegen gelang es Arthur sich unter die besten Acht zu spielen. Der Franzose zeigte sich seinen Widersachern mehrheitlich überlegen, die knappen Niederlagen gegen Marvin Kückens (Zofingen) und den nachmaligen Sieger Tim Keller (Köniz) kosteten ihm aber eine höhere Platzierung.

In der dritten Serie startete Dan dagegen mit zwei komfortablen Siegen sehr gut. Im letzten Spiel vor der Mittagspause traf er dann auf die bis dato ungeschlagen in die Saison gestartete Yuling Li (Uster). Der jüngere Karpisek kämpfte mit allen Mitteln, zog aber mit 10-12 im vierten Satz den Kürzeren. 
Am Nachmittag ging es für Dan zuerst gegen Lokalmatador Rico Steffen. Dank dem wegweisenden mit 13-11 gewonnenen dritten Durchgang wusste sich der YSZ’ler schliesslich mit 3:2 durchsetzen und im Anschluss Noppenspieler Martin Schefer (Wallenwil) zu deklassieren. Auch wenn der Titel bereits jetzt schon an Li vergeben war, hatte Dan noch alle Chancen einen der weiteren Podestplätze zu sichern. Und dies sollte ihm auch gelingen! Gegen Linkshänder Jannes Waschkies (Zürich-Affoltern) glückte Dan ein hart erkämpfter 3:1-Erfolg und garantierte damit seinen Podestplatz. 
Nun war die Frage, welcher Rang es sein würde, da zwei weitere Heimspieler ebenfalls auf fünf Siege gekommen waren. Es mussten also die Buchholzzahlen (Summer der Siege aller Gegner) entscheiden. Alex Rybak liess Dan damit schon mal hinter sich, doch mit Lukas Székely stand es auch in dieser Hinsicht unentschieden! Aufgrund der Feinbuchholzzahl (Summer der Buchholzzahl der Gegner) ging Rang zwei dann an den Lokalmatador, während Dan mit Rang drei doch zufrieden in die Herbstferien gehen konnte.

Herzliche Gratulation an Noah zum legendären Turniersieg und an Dan zum dritten Rang und vielen Dank an den TTC Wetzikon für die astreine erstmalige Organisation ihres Turniers!



Resultatübersicht: 
1. Rang C6-A20 (Samstag): Noah Caneel
4. Rang C6-A20 (Samstag): Julian Busslinger (Rio-Star Muttenz)
8. Rang Serie 2 (Sonntag): Arthur Masurel
3. Rang Serie 3 (Sonntag): Dan Karpisek

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