STTL Women: YSZ erreicht Superfinal

Am ersten April-Wochenende bestritten unsere STTL-Damen ihr Playoff-Halbfinal gegen ihre Stadtzürcher Rivalen aus Affoltern. Das Hinspiel wurde am Freitag Abend in der Turnhalle Riedenhalden ausgetragen, tags drauf fand das Rückspiel in der einheimischen Riesbachhalle statt. Bei einem potenziellen Entscheidungsspiel am Sonntag würde man dann wieder zurück ins Riedenhalden müssen, da Affoltern aufgrund des zweiten Rangs in der Qualifikationsphase Heimrecht genoss. 

In der regulären Spielzeit waren beide Begegnungen mit 6:2-Auswärtserfolgen geendet. Da beide Heimteams aber nicht in Vollbesetzung angetreten waren und im Playoff nun der neue Spielmodus der kommenden Saison in Kraft trat (derselbe, welcher in der TTBL verwendet wird), war die Ausgangslage vor dieser Serie komplett offen. Die Young Stars, mit Elmira Antonyan, Sandra Busin und Ilona Renold endlich wieder in Bestbesetzung antretend, wussten, dass sich eine unglaubliche Chance bot erstmals seit 18 Jahren (damals auch schon mit Busin und Antonyan) wieder in den Final einzuziehen.



Freitag

Nach längerem strategischen Überlegen produzierte das Kurznoppen-Team von Coach Markus Baumann in ihrer Aufstellung eine erste Überraschung. Die Gäste setzten Antonyan, ihre nominelle Nummer eins, auf Position Y – unter anderem weil dies ihnen die Möglichkeit ebnete ihr Spitzendoppel einzusetzen.
So traf die Schweizermeisterin von 2022 aber zuerst im Auftakteinzel auf Olga Nemes. Im Duell zweier einstiger WM-Medaillengewinnerinnen schlug sich Antonyan wacker, unterlag aber in drei Sätzen. Glücklicherweise liess der Ausgleich aber nicht lange auf sich warten. Renold, die eine super Saison spielt (unter anderem mit einer Einzelmedaille an der Elite SM), diktierte gegen Olga Koop von Beginn weg das Spielgeschehen und reüssierte mit 3-0.

Nun kam es zum wegweisenden Duell Busin-Loo. Wie schon drei Wochen zuvor musste die YSZ-Ikone auf ihr ganzes Repertoire zurückgreifen, gewann aber mit 12-10 im vierten Satz ein hoch stehendes Spiel und brachte unsere Farben erstmals in Front. Da aber Nemes, deren Anzahl Einzelniederlagen in der Schweiz auf einer Hand abgezählt werden können, gegen Renold klar reüssierte, kam es wie  einkakuliert zum Entscheidungsdoppel. 

Busin und Antonyan trafen nun auf Koop und die für’s Doppel nominierte Materialspielerin Margit Geiger (SpielerInnen auf den Positionen A und X sind in diesem neuen Modus im Doppel nicht spielberechtigt). Der erste Satz ging mit 8-11 flöten. Erste Anzeichen von Nerven? Dank den Tipps von Coach Baumann fingen sich die zwei Teamleader jedoch wieder und gestanden ihren Gastgebern von da an nur noch zehn Punkte zu! Das Hinspiel war gewonnen und am Samstag bot sich die Chance vor heimischem Publikum den Finaleinzug zu sichern.

Zürich-Affoltern 2:3 Young Stars Zürich
Olga Nemes (A20) 3-0 Elmira Antonyan (A20): 11-8, 11-7, 13-11
Olga Koop (A18) 0-3 Ilona Renold (A18): 8-11, 6-11, 12-14
Natascha Loo (A17) 1-3 Sandra Busin (A18): 9-11, 11-9, 7-11, 10-12
Nemes 3-0 Renold: 11-7, 11-8, 11-8
Koop/Margit Geiger (B15) 1-3 Antonyan/Busin: 11-8, 7-11, 1-11, 2-11



Samstag

Keine 24 Stunden später kam es in der Turnhalle Riesbach nun zum schnellen Wiedersehen. Da beide Teams an ihren Aufstellungen keine Änderungen vornahmen, kam es also zu den exakt gleichen Aufeinandertreffen wie am Vortag. So eröffnete Renold den Abend gegen Koop. Es wurde diesmal eine unglaublich enge Angelegenheit, wo die YSZ’lerin erst nach 1:2-Satzrückstand den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen konnte um ihre Mannschaft in Führung zu bringen. Davon beflügelt absolvierte Antonyan dann gegen Nemes eines ihrer besten Spiele der Saison. Vergebene Satzbälle im Startsatz wurden der gebürtigen Armenierin am Ende aber bei ihrer 1:3-Niederlage zum Verhängnis. 

Wie schon am Vortag war nun klar, wie wichtig das Aufeinandertreffen zwischen Busin und Loo sein würde. Aber leider diesmal mit einem aus YSZ-Sicht ungünstigen Ausgang. Die Stadtzürcherin vergab im wegweisenden dritten Durchgang mehrere Satzbälle und liess ihre Kontrahentin erstmals in Front gehen. Zwar schlug Busin in Satz vier auf unglaubliche Weise zurück, zur kompletten Wende reichte es aber nicht mehr. Affoltern ging am zweiten Tag in Führung und der anschliessende 3:1-Erfolg von Nemes über Renold war gleichbedeutend mit dem 3:1-Triumph der Gäste in diesem Rückspiel. Die Entscheidung wurde auf den Sonntag verlegt.

Young Stars Zürich 1:3 Zürich-Affoltern
Ilona Renold (A18) 3-2 Olga Koop (A18): 7-11, 11-9, 6-11, 11-9, 11-7
Elmira Antonyan (A20) 1-3 Olga Nemes (A20): 11-13, 11-5, 6-11, 7-11
Sandra Busin (A18) 2-3 Natascha Loo (A17): 11-8, 7-11, 11-13, 11-4, 6-11
Renold 1-3 Nemes: 11-7, 5-11, 8-11, 3-11



Sonntag

Am Sonntag zur Mittagszeit kam es im Riedenhalden somit zum dritten Derby in den letzten 40 Stunden. Für dieses alles entscheidende letzte Spiel nahmen die YSZ’ler in ihrer Aufstellung jedoch eine kleine Änderung vor: Antonyan und Busin tauschten ihre Positionen, wodurch es auch zu neuen Einzelmatches kommen würde. 

So traf Captain Busin zum Auftakt auf Nemes. Von Coach Stefan Renold (Baumann stand im Riesbach beim Playout-Halbfinal der STTL Men im Einsatz) ausgezeichnet eingestellt, zeigte die Clubikone eine absolute Topleistung und kämpfte sich dank sensationellem Kampfgeist in absoluter Extremis in einen Entscheidungssatz – etwas, das diese Saison bloss einer anderen Spielerin gelungen ist! Und dieser ging stark an die Nerven aller Zuschauer. Busin ging noch mit 4-2 in Front, ehe ihre Kontrahentin fünfmal am Stück punktete und den Sieg scheinbar sicherte. Wie schon den ganzen Match gab die Klavierlehrerin sich jedoch nicht geschlagen und schlug gnadenlos zurück. Kaum einer traute seinen Augen, als die YSZ’lerin mit 8-7 wieder die Führung übernahm. Die Sensation und eine wahrscheinliche Vorentscheidung war zum Greifen nah. Leider sollte das Timeout von Nemes ebenso effektiv wirken, wie jenes von Busin im vierten Durchgang. Die gebürtige Rumänin stellte ihr Spiel um und setzte sich mit 11-8 doch noch durch. Wie würde diese bittere Niederlage jetzt den Rest der Partie beeinflussen?

Im Fall von (Ilona) Renold ganz offensichtlich nicht. Das dritte Einzel gegen Koop in dieser Serie ging wie schon am Freitag klar mit 3:0 auf das Konto der YSZ’lerin. Alles wieder offen! Nun stieg Antonyan gegen Loo in die Box. Nach anfänglicher Dominanz musste die frühere Team-Weltmeisterin dann sogar einen Satzball abwehren um in Führung zu übernehmen, ehe sie wenig später dann nachdoppelte. Souveräner Sieg, oder? Hätte man meinen können, selbst nachdem Loo in Satz drei zurückschlug, denn im Vierten enteilte Antonyan schnell auf 9-3. Doch tatsächlich zeigte unsere Spitzenspielerin nun Nerven und liess Loo wieder ins Spiel kommen. Die YSZ-Anhänger (in der Halle und online) konnten ihren Augen nicht trauen, als Loo tatsächlich auf 9-9 rankam! Dank all ihrer Erfahrung konnte Antonyan aber die nächsten zwei Ballwechsel gewinnen und zitterte sich schliesslich zum Sieg. Ein Sieg vom Final!

Nachdem Renold auch im dritten Duell mit Nemes nichts ausrichten konnte, würde also das Doppel zwischen Koop/Loo und Busin/Antonyan über den Finaleinzug entscheiden. Nach einer derart spannenden Serie wäre ja auch nichts anderes passend gewesen. Trotz eines Aussetzers im dritten Satz waren die YSZ’lerinnen insgesamt aber klar stärker und versetzten den ganzen Verein mit einem toll herausgespielten 3:1-Erfolg in grenzenlose Ekstase!

Zürich-Affoltern 2:3 Young Stars Zürich
Olga Nemes (A20) 3-2 Sandra Busin (A18): 11-6, 10-12, 11-2, 9-11, 11-8
Olga Koop (A18) 0-3 Ilona Renold (A18): 8-11, 7-11, 9-11
Natascha Loo (A17) 1-3 Elmira Antonyan (A20): 10-12, 6-11, 11-4, 9-11
Nemes 3-0 Renold: 11-3, 11-7, 11-5
Koop/Loo 1-3 Busin/Antonyan: 5-11, 8-11, 11-3, 7-11



Somit wird YSZ erstmals seit 2006, als manch unserer STTL-SpielerInnen noch nicht auf der Welt waren, wieder um den Meistertitel der Damen spielen können. Die Feierlaune im ganzen Verein kannte an jenem Nachmittag keine Grenzen (daran änderte selbst die Niederlage der STTL-Herren gegen Veyrier nichts). Am 8. Juni werden die Stadtzürcherinnen in Genf gegen Meister und Gastgeber ZZ-Lancy, welche sich in drei ebenso hart umkämpften Spielen gegen Neuhausen durchsetzen konnten, um den Titel spielen! Wir drücken unseren Spielerinnen bereits im Voraus ganz fest die Daumen!

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