Pilatus Cup 2024: 1-1 nach fünf Fünfsätzern – Unentschieden zwischen Zürich und Basel

Nachdem 2023 das Turnier noch abgesagt werden musste, konnte der vom TTC Kriens organisierte zweitägige Pilatus Cup dieses Jahr wieder durchgeführt werden, wobei am Sonntag nun mit dem ELO-System gespielt wurde. Trotz unglaublicher Hitze fanden acht YSZ’ler an diesem Wochenende den Weg in die Turnhalle.



Am Samstag wurde – wie üblich – der Teamwettkampf in drei verschiedenen Kategorien ausgetragen. In der zweiten Serie (Gesamtklassierung 14) startete neo-YSZ’ler Emanuele Leoni mit Gerardo Keller (Tenero) als einer der Favoriten. Doch das Tessiner Duo tat sich am Morgen ziemlich schwer, wodurch es im dritten und letzten Gruppenspiel gegen ihre Konkurrenten aus Rio-Star Muttenz zu einem Direktduell ums Weiterkommen kam. Es wurde ein harter Abnützungskampf, wo das Doppel aber schliesslich die Entscheidung zu Gunsten von Ema und Geri brachte.
Davon sichtlich beflügelt spielte in der k.o.-Runde besonders der YSZ’ler wie verwandelt. Die Kombination von unretournierbaren Aufschlägen, knallharten Vorhandtopspins und langen Noppen auf der Rückhand erwies sich für sämtliche höher dotierte Widersacher an jenem Nachmittag als unlösbar. So folgten im Achtel-, Viertel- und Halbfinal jeweils 4:0-Erfolge, wobei diese in ihrer Souveränität stark variierten. Ein Sieg noch zum Titel!
Doch nun wartete mit den beiden U13-Junioren Silas Stalder (Schenkon) und Fynn Ander (Rapid Luzern) eine richtig harte Prüfung auf die Tessiner. Gerardo eröffnete die Partie mit einem 3-0 gegen Ander, doch der erst elfjährige Stalder demonstrierte, dass er bereits jetzt eine bewundernswerte Spielintelligenz aufweist und neutralisierte die Waffen des YSZ’lers auf eine Weise, die an dem Nachmittag sonst keinem von Ema’s Gegner auch nur ansatzweise gelang. Alles wieder ausgeglichen.
Nun traf Ema auf Ander. Der Spitzenspieler von unserer achten Equipe zeigte wieder eine Topleistung und reüssierte klar mit 3-0. Gerardo hatte also die Chance den Titel zu sichern. In einem unglaublich packenden Spiel war es aber leider Stalder, der in fünf Sätzen die Oberhand behielt und ein Doppel erzwang. Und hier war dann bei den Tessinern die Luft endgültig draussen, sodass sie ihren jungen Kontrahenten zum verdienten Turniersieg gratulieren mussten!

In der Kategorie 3 (sieben Klassierungspunkte) gingen drei unserer U13-Junioren an den Start. Balthazar Porritt überzeugte in der Gruppenphase zusammen mit Partner Lucien Meury (Uster) vollends. Die beiden Zürcher gewannen alle ihre Spiele dominant mit 4-0, wobei vor allem der YSZ’ler seinen Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance liess und in den sechs Einzeln bloss zwei Satzverluste zu verzeichnen hatte. Seine Vereins-und Trainingskameraden Arthur Masurel und Daniel Pigrum hatten vergleichsweise bloss zwei Gruppenspiele zu bestreiten. Mit einem 3:1-Erfolg in ihrem erstenMatchgegenzwei Bernerwar das Weiterkommen bereits gesichert, wobei Arthur hier den Materialspieler Guido Ghezzi ausgezeichnet neutralisieren konnte. Nun ging es gegen Weiss/Meyhack (Winterthur) noch um den Gruppensieg. Trotz zweier 3:0-Siege über den höher dotierten Weiss, musste ein Doppel die Entscheidung herbeibringen. Hier waren unsere Jungs der Aufgabe aber mehr als gewachsen und sicherten sich dank Platz eins einen Platz im Viertelfinal. 
Lucien und Balthazar mussten jedoch nicht lange warten um ebenfalls diese Runde zu erreichen. Auch ihre nächsten Widersacher aus dem Tessin konnten nichts gegen Team TTVKZ ausrichten, bevor die Zürcher im Viertelfinal erstmals an ihre Grenzen gehen mussten. Trotz vier unglaublich knappen Matches war der fünfte 4:0-Erfolg gleichbedeutend mit dem Halbfinal, wo es potenziell zum clubinternen Aufeinandertreffen kommen könnte. Doch auf Daniel und Arthur wartete eine Herkulesaufgabe, trafen sie auf den gefährlichen Materialspieler Andrea Balerna, sowie den bestklassierten Spieler des Turniers. Gegen Letzteren war (an jenem Nachmittag) kein Kraut gewachsen, doch Balerna’s Schnittwechsel wurden beeindruckend neutralisiert, womit es zu einem Entscheidungsdoppel kam. Und dank ausgezeichnetem Coaching ihrer Zürcher Kameraden konnten Daniel und Arthur dieses im fünften Satz gewinnen und das Traum-Halbfinal perfekt machen.

Die Begegnung startete mit den Partien Arthur-Lucien und Balthazar-Daniel. In diesem YSZ-Derby waren die Direktduelle bisher an Daniel gegangen, aber nun sollte sich das Blatt erstmals wenden. Balthazar diktierte das Spielgeschehen von Beginn weg und bezwang seinen Trainingspartner gleich mit 3-0! Viel ausgeglichener gestaltete sich die Angelegenheit auf dem Nebentisch, wo Lucien jedoch knapp die Oberhand behielt und das Finale für sein Team erstmals in Sichtweite brachte. Doch Daniel und Arthur waren natürlich noch nicht bereit nach hause zu fahren. So schöpfte Ersterer gegen Lucien sein volles Potenzial aus und fügte dem Ustermer in drei Sätzen die erste Niederlage des Tages zu…alle Augen also auf das Match zwischen Balthazar und Arthur. Es war ihr viertes Aufeinandertreffen dieser Saison und Runde vier stand seinen Vorgängern in nichts nach! Letztendlich war der 3:1-Erfolg von Balthazar aber auch gleichbedeutend mit dem 3:1-Erfolg seines Teams und der damit verbundenen Finalqualifikation.

Nun warteten die Basler Gennaro Palermo und Jeffrey Eberhart. Und so viel vorweggenommen: das Endspiel sollte an Spannung nicht zu überbieten sein. Im elften Einzel des Tages musste Balthazar erstmals über die volle Distanz. Der Elfjährige konnte dem Druck Palermo’s jedoch standhalten und das Finale – nach einer ebenso knappen Niederlage von Lucien – ausgleichen. 1-1! Nach diesem Tempo ging es auch weiter. So befand sich Balti gegen Eberhart nach drei Sätzen in Rückstand und war am Spiel des Linkshänders regelrecht am Verzweifeln. Dank den Tipps von Noah Caneel, konnte der YSZ’ler das Blatt aber glücklicherweise wenden und die Zürcher an den Rand des Titels bringen. Und wenig später folgte die Ekstase: mit einem ebenso knappen Fünfsatzerfolg kämpfte Lucien Palermo nieder und sicherte am späten Abend den verdienten Turniersieg!

In der ersten Kategorie (Gesamtklassierung 21) standen gleich 50% der anwesenden YSZ’ler im Einsatz. Doch für Alec Tarashev, der mit ex-Clubkollege Leandro Barthelmes (Rio-Star Muttenz) antrat, war das Turnier bereits nach der Gruppenphase vorbei und das obwohl unser NLC-Spieler fünf seiner sechs Einzel gewann (darunter auch gegen den höher klassierten Andrija Andric). Sein Teamkollege Gian Stifter bildete zusammen mit Emma Kühn das andere YSZ/Muttenz-Duo des Turniers. Nach zwei dominanten Erfolgen (Emma bezwang dabei einen mehr als doppelt so hoch klassierten Gegner), wurde im dritten Match noch gegen zwei Lokalmatadoren um den Gruppensieg gespielt. Nach etwas vermeidbarem Umweg über das Entscheidungsdoppel konnte aber auch hier der Sieg bejubelt werden, womit die zwei auf Platz eins ins Viertelfinal einzogen. 

In der Gruppe 3 begann das Turnier für Noah Caneel und Emre Imamoglu mit dem Duell gegen Burgermeister/Lauer. In einem unterhaltsamen Duell trotzten die beiden Vorstandskollegen der Brutofenhitze und reüssierten im Entscheidungsdoppel. Im zweiten Match hielt sich Noah weiterhin schadlos, während Emre – nach einer verletzungsgeplagten Saison (mit weniger als 30 Einzeln) – dem höher klassierten (und sehr formstarken) Jeremy Preiss (Rio-Star Muttenz) eine Rückhand nach der anderen um die Ohren donnerte und dem Noppenspieler beim 3:1-Erfolg keine Chance liess. Dies machte ihr abschliessendes Gruppenspiel auch zu einem Direktduell um Platz eins. Hier musste wieder das Doppel die Entscheidung bringen, aber erneut mit dem besseren Ende für die Stadtzürcher – nach fünf sehenswerten Sätzen.
Am Nachmittag traf die letzte verbliebene YSZ-Delegation auf Jordi Gomez (Lugano) und Michele Pedraglio (Riva San Vitale), an denen sich Alec und Leandro die Zähne ausgebissen hatten. Nach dem erwarteten Auftakt konnte Noah im zweiten Einzel Gomez in drei umkämpften Sätzen niederringen, während Emre trotz 2:0-Satzführung an den Aufschlägen Pedraglio’s verzweifelte. Doch lange brauchte er glücklicherweise nicht damit zu hadern, denn im Doppel zeigten die Stadtzürcher wieder eine Topleistung und qualifizierten sich in vier Sätzen fürs Halbfinal – eine Tatsache, die sie dementsprechend ausgiebig bejubelten. 
Den Weg zum Endspiel versperrten ihnen Jan Elsig und Luca Pardo (beide Sierre), eine sehr starkes Duo, sind beide gemäss Elo B13! Die ersten Einzel gingen jeweils in vier Sätzen an Noah und Jan, wobei Emre – trotz ersten Krampferscheinungen – gegen seinen Kollegen nicht weit von einem besseren Resultat war. Da Noah anschliessend Jan problemlos im Schach hielt und Emre auch Pardo knapp unterlag, musste wieder das Doppel entscheiden. Würden die beiden Vorstandskollegen ihre Nerven wahren können? Aber wie! Die grossartige Zusammenarbeit auf administrativer Ebene diese Saison wurde an jenem Samstag auch auf die Platte übertragen…mit dem überragend erspielten 3:0 sicherten die Stadtzürchern ihr Finalticket!

Nun galt es fürs Endspiel nochmals alle Kräfte aufzuraffen, wo es um 21:00 Uhr zum Aufeinandertreffen mit den Baslern Andrija Andric und Mathis Bosshardt kam. Die ersten Einzel sind wieder schnell erzählt, NL-Spieler Noah und Andric gewannen mit 3-0 gegen Regionalligaspieler Bosshardt und Emre. Im Spitzenspiel boten sich Noah and Andric dann erstklassige Ballwechsel, wobei der nervenstarke Noah sich dann doch mit 3-0 durchsetzen wusste. Auf dem Nebentisch lief für Emre zu Beginn alles rund. Der YSZ’ler gewann den Startsatz klar und wehrte im Zweiten – nachdem er die Tipps von Coach Lucien besser umsetzen konnte – vier Satzbälle dank grossartigen Spielzügen ab. Beim Stand von 11-10 bot sich die erste Chance auf eine mögliche Vorentscheidung. Doch ein simpler Vorhandblock flog zwei Millimeter hinter die Tischkante und ermöglichte Bosshardt den Ausgleich. Eine Szene, die nach der 2:3-Niederlage diskussionslos der Wendepunkt der Partie war. Noch einmal Doppel also! “Ein Teamturnier muss man im Doppel gewinnen, alles anderes wäre falsch”, sagten sich die YSZ’ler zueinander vor dem letzten Match des Tages. Doch der Tank war bei beiden Vorstandsmitgliedern – nach einem sehr langen Tag – physisch und mental komplett leer. Nach einem totalen Fehlstart schaffte man es zwar gut mitzuhalten, doch Sätze zwei und drei gingen mit 10-12 auch an die Basler und Team YSZ verpasste dadurch den verdienten Titel (und den Jackpot). Schade, aber dennoch ein grossartiges Turnier zum Ende einer erfolgreichen Achterbahnsaison!



Am Sonntag wurde das Turnier dann erstmals mit dem ELO-System (mit zwei Siebenergruppen pro Kategorie) ausgetragen. Von den samstäglichen Teilnehmern nahmen Emanuele und Arthur den Weg in den Kanton Luzern nochmals auf sich.
Für den am Vortag sehr erfolgreichen Emanuele sollte es in der Division 3 aber wenig zu bejubeln geben. Sein zweites Einzel wusste er zwar klar zu gewinnen, doch nachdem er von seinen ersten fünf Einzeln alle anderen (zum Teil sehr knapp) verlor, waren nun auch hier die Batterien leer, sodass ein völlig entkräfteter Ema für den Rest des Nachmittags forfait erklären musste.

Besser lief es glücklicherweise Arthur in der fünften Serie. Der U13-Junior gewann seine zwei Startspiele (Ersteres im fünften Satz), bevor es gegen Saulius Damcikas (Mellingen) eine sehr bittere Niederlage nach verpatzten Matchbällen absetzte. Für Arthur sollte dies aber nur als Ansporn dienen sein Niveau nach der Mittagspause massivst zu steigern. So wurde zuerst Fabian Siegrist (Solothurn) im Entscheidungssatz überfahren, ehe auch gegen den viel erfahreneren Daniel Stubner (Oberrohrdorf) der fünfte Durchgang mit 14-12 zugunsten des YSZ’lers ausging. Mit vier Siegen aus fünf Spielen war der Halbfinalticket nun in greifbarer Nähe!
Doch in der vorletzten Runde gegen Olmo Biasco (ABTT) setzte es eine deutliche Niederlage ab, wodurch die Ausgangslage vor den letzten Matches auf einmal extrem spannend wurde. Für den Stadtzürcher würde aber ein Sieg gegen Antonin von Laer (Basel – obviously) ausreichen. Der Startsatz ging noch flöten, doch in der Folge riss sich Arthur noch einmal zusammen und sicherte sich in vier Sätzen den zweiten Gruppenrang!

Leider bedeutete auch am Sonntag der Halbfinal Endstation. Zu sicher agierte David Fischlewitz (Kloten), der Arthur mit seinen halblangen Noppen zu einer ungewohnt hohen Fehlerquote zwang. Ein kleines Trostpflaster: im Spiel um Platz drei glückte Arthur mit einem eindrücklichen 3:0-Erfolg gegen Biasco die Revanche für die Niederlage in den Gruppenspielen.

Herzliche Gratulation nochmals an Balthazar, Daniel, Arthur, Emanuele, Noah und Emre zu ihren Erfolgen und vielen Dank an den TTC Kriens für die erfolgreiche Organisation!



Resultatübersicht: 

Samstag
2. Rang Kategorie 1: Noah Caneel und Emre Deniz Imamoglu
5. Rang Kategorie 1: Gian Stifter und Emma Kühn (Rio-Star Muttenz)
2. Rang Kategorie 2: Emanuele Leoni und Gerardo Keller (Tenero)
1. Rang Kategorie 3: Balthazar Porritt und Lucien Meury (Uster)
3. Rang Kategorie 3: Daniel Pigrum und Arthur Masurel

Sonntag: 
3. Rang Division 5: Arthur Masurel

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